In Irland wie ein großer Champion

Kittel erobert nach der Tour nun auch beim Giro die Herzen

Foto zu dem Text "Kittel erobert nach der Tour nun auch beim Giro die Herzen"
Marcel Kittel (Giant-Shimano) ist im Sprint beim Giro eine Klasse für sich. | Foto: Cor Vos

12.05.2014  |  (rsn) – Als Belohnung für seinen zweiten Etappensieg beim 97. Giro d’Italia erhielt Marcel Kittel (Giant-Shimano) von den Organisatoren gleich eine ganze Kiste Champagner, nachdem er auf dem Podium in Dublin seinen Coup mit der obligatorischen Champagnerdusche gefeiert hatte.

„Wenn wir wollten, könnten wir uns heute also richtig abschießen. Aber das machen wir natürlich nicht. Wir sind ja Profis. Anstoßen werden wir trotzdem ein bisschen“, kündigte der Erfurter in einem Beitrag auf seiner Website an.

Dazu gab es gleich doppelten Grund, wurde Kittel doch am Sonntag 26 Jahre alt. „Geburtstag und dann dieser verrückte Sprint“, fasste der Thüringer ein außergewöhnliches Finale zusammen, in dem er von einer aussichtslosen Position noch an allen Konkurrenten vorbei gestürmt war.

„Als ich die Jungs vorne schon habe sprinten sehen, dachte ich mir, jetzt zeigst du mal richtig Eier und fährst los. Ich habe eigentlich mehr attackiert, als dass ich gesprintet bin“, beschrieb Kittel das Finale, in dem er auf dem letzten, verwinkelten Kilometer nicht nur seine Helfer verlor, sondern im Kampf um die besten Positionen auch weit zurückfiel.

„Mich haben zwei Fahrer ins Sandwich genommen und ich musste mich entscheiden. Gehen lassen oder dagegen halten und stürzen. Also habe ich weggenommen und dadurch viele Positionen verloren“, so der Träger des Roten Trikots, der dann aber nicht herschenkte, sondern sein Bestes gab – und das war gut genug, um den Briten Ben Swift (Sky) noch kurz vor der Ziellinie abzufangen. „Ich habe nur zu mir gesagt, egal was jetzt passiert, jetzt brauchst du nicht mehr zu sparen. Entweder Vierter oder Erster. Es ging etwas bergauf und das kam mir entgegen. Denn da kann ich richtig latschen. Ich bin so stolz auf diesen Sieg.“

Mit seinem zweiten Tageserfolg in Folge gelang Kittel ein noch besserer Auftakt als bei der letztjährigen Tour de France, als er nach seinem Auftaktsieg auf Korsika für einen Tag das Gelbe Trikot trug. Zudem machte er die Sammlung an Etappensiegen bei den drei großen Rundfahrten komplett, nachdem er im Jahr 2011 eine Etappe der Vuelta a Espana und 2013 vier Tour-Etappen gewonnen hatte. Diese Bilanz kann Kittel bei der Italien-Rundfahrt sogar noch übertreffen, denn den Sprintern bieten sich bis zum Ende der zweiten Woche noch vier weitere Chancen.

Mit seinen Auftritten begeisterte der Giant-Shimano-Kapitän nicht nur die Zuschauer in Belfast und Dublin, denen er ein großes Kompliment aussprach. „Die Stimmung ist affengeil an der Strecke, die Leute ticken echt aus – im positiven Sinne. So macht das Spaß“, schilderte er seine Eindrücke von der rosafarbenen Radsport-Begeisterung auf der Grünen Insel.

Auch die „Gazzetto dello Sport“, Italiens berühmteste Sportzeitung und Hauspostille des Organisators RCS, schwärmte vom 1,90 Meter langen Hünen aus Deutschland. „Ein großes Comeback auf den letzten Metern“, sei dem in der irischen Hauptstadt gelungen, so die Gazzetta. Kittel sei „eine Klasse für sich“ gewesen. Das haben an den vergangenen beiden Tagen auch die Konkurrenten zu spüren bekommen.

Weiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößern

Mehr Informationen zu diesem Thema

07.07.2014Wegmann sitzt wieder auf dem Rad

(rsn) – Der beim Giro d’Italia schwer gestürzte Fabian Wegmann (Garmin-Sharp) hat wieder mit dem Training begonnen. „Gestern saß ich zum ersten Mal wieder auf dem Straßenrad. Letzte Woche fuh

03.06.2014Koch schaffte es beim Giro-Debüt bis nach Triest

(rsn) – Michel Koch hat bei der ersten großen Rundfahrt seiner Karriere das Ziel erreicht. Der 22-Jährige aus Wuppertal stellte sich am Sonntag auf der letzten Etappe des Giro d’Italia noch einm

02.06.2014Katusha früh im Pech, BMC nur im Zwischenhoch

(rsn) - Drei harte Wochen Giro d`Italia liegen hinter den Fahrern. Zeit für radsport-news.com in einer vierteiligen Reihe Bilanz zu ziehen. Welche Teams haben überzeugte, welche sind hinter den Erwa

02.06.2014Bardiani-CSF die Überraschung, Canndondale die Enttäuschung

(rsn) - Drei harte Wochen Giro d`Italia liegen hinter den Fahrern. Zeit für radsport-news.com in einer vierteiligen Reihe Bilanz zu ziehen. Welche Teams haben überzeugte, welche sind hinter den Erwa

02.06.2014Trek überzeugt komplett, FDJ.fr jubelt ein Mal zu viel

(rsn) - Drei harte Wochen Giro d`Italia liegen hinter den Fahrern. Zeit für radsport-news.com in einer vierteiligen Reihe Bilanz zu ziehen. Welche Teams haben überzeugte, welche sind hinter den Erwa

02.06.2014Majka: Magenkrämpfe kosteten die Top Five

(rsn) - Der Traum vom Podium bei der 97. Austragung der Italien-Rundfahrt ist für Rafał Majka im Bergzeitfahren hinauf zum Cima Grappa geplatzt. Der gesundheitlich angeschlagene Pole belegte

02.06.2014Orica-GreenEdge und Giant-Shimano jeweils dreifach erfolgreich

(rsn) - Drei harte Wochen Giro d`Italia liegen hinter den Fahrern. Zeit für radsport-news.com in einer vierteiligen Reihe Bilanz zu ziehen. Welche Teams haben überzeugte, welche sind hinter den Erwa

02.06.2014Uran und Aru: „Quintana hat den Giro-Sieg verdient"

rsn) – Rigoberto Uran (Omega Pharma-Quick Step) und Fabio Aru (Astana) waren beim Giro d’Italia gegen den alle überragenden Nairo Quintana (Movistar) chancenlos. Aber so wie der Kolumbianer mit s

02.06.2014Quintana: Giro-Triumph mit weniger als 100 Prozent

Triest (dpa) - Nairo Quintana (Movistar) hat in 105 Jahren Giro d`Italia als erster Kolumbianer die zweitwichtigste Rundfahrt der Welt gewonnen. Nach 21 Etappen und 3445 Kilometern verwies der 24 Jahr

01.06.2014Mezgec sorgt zum großen Finale für dritten Giant-Shimano-Sieg

(rsn) – Luka Mezgec hat dem Giant-Shimano-Team zum Abschluss der 97. Giro d’Italia den dritten Tagessieg beschert. Der 25 Jahre alte Slowene gewann die 21. und letzte Etappe über 169 Kilometer vo

01.06.2014Quintana: „Ich bin kein Außerirdischer"

(rsn) –Nairo Quintana (Movistar) ist nur noch eine Etappe vom ersten Triumph eines Kolumbianers beim Giro d’Italia entfernt. Und der 24-Jährige schmiedet nach seinen Demonstrationen in den Bergen

01.06.2014Geschke: Noch vor Quintana am Zoncolan im Ziel

(rsn) – Auf der 20. Etappe des 97. Giro d’Italia ging Simon Geschke (Giant-Shimano) nochmals in die Offensive. Gemeinsam mit seinem Teamkollegen Georg Preidler war der Freiburger in der Gruppe des

Weitere Radsportnachrichten

02.06.2024Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über die wic

02.06.2024Sprintzug nahe an der Perfektion: Pedersen holt Dauphiné-Auftakt

(rsn) - Der Auftakt des 76. Critérium du Dauphiné (2.UWT) wurde zur erwarteten Sprintershow. Nach 172,5 Kilometern rund um Saint Pourcain sur Sioule setzte sich am Ende der 1. Etappe der Däne Mads

02.06.2024Oise: Amann fehlten 150 Meter zum Sieg, Rüegg Bergkönig

(rsn) - Gut 150 Meter fehlten Dominik Amann (Team Vorarlberg) beim Abschluss der Ronde de l`Oise (2.2) zu seinem ersten UCI-Sieg. Der Österreicher hatte nach einem Sturz gut 1000 Meter vor dem Ziel

02.06.2024Kathrin Schweinberger jubelt erstmals in Belgien

(rsn) – Kathrin Schweinberger (Ceratizit – WNT) hat beim belgischen Eintagesrennen Dwars door de Westhoek (1.1) ihren ersten Saisonsieg eingefahren. Die 27-jährige Österreicherin verwies nach 1

02.06.2024Malopolska: Zoidls Mut wird mit einem Doppelschlag belohnt

(rsn) - Riccardo Zoidl (Felt - Felbermayr) hat sich mit seinem Sieg auf der abschließenden Königsetappe der Tour of Malopolska (2.2) noch den Gesamterfolg gesichert. Der Österreicher war an der 8,

02.06.2024Behrens klettert stark und verpasst im Sprint knapp das Podium

(rsn) - Niklas Behrens (U23-Nationalmannschaft) hat zum Abschluss der Friedensfahrt (2.NC) am Podium gekratzt. Auf dem abschließenden vierten Teilstück mit Ziel in Jesenik fuhr der 20-Jährige als

02.06.2024Abrahamsen düpiert in Brüssel die Sprinter, Ackermann Vierter

(rsn) – Jonas Abrahamsen (Uno-Mobility) hat bei der 104. Brussels Cycling Classic (1.Pro) die Sprinter düpiert und sich nach 218,4 Kilometern mit Start und Ziel in der belgischen Hauptstadt Brüs

02.06.2024Evenepoel beim Critérium du Dauphiné ohne konkrete Ziele

(rsn) – Nach seinem Schlüsselbeinbruch bei der Baskenland-Rundfahrt kehrt Remco Evenepoel (Soudal – Quick-Step) mit bescheidenen Zielen zum 76. Critérium du Dauphiné ins Feld zurück. “Ehrlic

02.06.2024Startet die Vuelta a Espana 2025 im Piemont?

(rsn) – Die diesjährige Vuelta a Espana beginnt am 17. August mit einem Einzelzeitfahren in der portugiesischen Hauptstadt Lissabon, die Gran Salida 2026 ist für Monaco vorgesehen. Wie Renndirekt

02.06.2024Roglic ist vor der Tour-Generalprobe “auf Kurs“

(rsn) – Rund zwei Monate nach seinem schweren Sturz bei der Baskenland-Rundfahrt kehrt Primoz Roglic wieder ins Feld zurück. Der Slowene führt Bora – hansgrohe beim 76. Critérium du Dauphiné a

02.06.2024Wilkos feiert Solosieg bei Sportland NÖ Womens Tour

(rsn) – Nachdem sie schon in St. Pölten am ersten Tag erfolgreich gewesen war, holte sich die Polin Katarzyna Wilkos (MAT ATOM Deweloper) auf dem vierten und vorletzten Tagesabschnitt der Sportlan

02.06.2024Betz und Breuer triumphieren beim Unbound XL

(rsn) – SB – dieses Kürzel stand beim Unbound XL nach 350 Meilen über die Gravelroads des US-Bundesstaates Kansas am Samstag für ´Sieg´. Denn in den längsten beiden Rennen des prestigeträch

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Critérium du Dauphiné (2.UWT, FRA)