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Mit vereisten Brillen im Blindflug den Gavia runter | radsport-news.com

Hondos Giro-Tagebuch / 16. Etappe

Mit vereisten Brillen im Blindflug den Gavia runter

Von Danilo Hondo

Foto zu dem Text "Mit vereisten Brillen im Blindflug den Gavia runter"
Danilo Hondo (Trek) | Foto: Cor Vos

27.05.2014  |  (rsn) - Allein aus der heutigen Etappe könnte man einen Film machen, und zwar mit dem Titel: „Wir waren Helden“. Alles ein Wahnsinn! Normalerweise hätte man gesagt, der Platz ist unbespielbar, aber nein, Radsport, das geht schon irgendwie. Ich sage euch, im Vergleich zum heutigen Tag ist das Dschungelcamp wie Urlaub auf den Malediven.

Die Berge hinauf fahren ist schwer, keine Frage, und das waren drei Mega-Brocken. Aber die Abfahrten, besonders die runter vom Gavia, waren unmenschlich. Es hatte Schneeregen und es war kalt wie Sau. Schlimmer aber war noch, dass die Brillen sofort vereist sind und wir quasi im Blindflug runter sind, ein sehr unangenehmes Gefühl.

Mein Gesicht war so eingefroren, dass ich dachte, das taut nie wieder auf. In diesen Situationen frage ich mich dann immer nur: "Bin ich eigentlich von allen guten Geistern verlassen?

So standen dementsprechend viele Fahrer am Straßenrand und haben versucht, sich selbst und die Situation wieder irgendwie in den Griff zu bekommen. Auch unser kolumbianisches Rennpony Julian Arredondo war der Meinung, eine leichte Regenjacke würde für die Abfahrt schon reichen. Da stand er dann in irgendeiner dieser zahlreichen Serpentinen mit seinem blauen Bergtrikot und hat uns hilflos angeschaut.

Was soll man da machen? Jeder war ja selbst froh, wenn er genug an hatte. Zum Glück war der zweite Materialwagen bald zur Stelle und konnte ihn mit Kleidung und warmen Tee helfen.

Jetzt ist es ziemlich genau 21:30 Uhr und ich liege endlich auf der Massage-Bank. Ich habe erst einmal gegessen, denn heute hatte mein Magen bei der Kälte etwas blockiert und es kam keine Energie so richtig im System an.

Eigentlich hatte ich mir die morgige Etappe dick in meinem Fahrplan angestrichen, 208 Kilometer, immer wellig, mit nicht zu unterschätzendem Finale - also schwer zu kontrollieren und prädestiniert für eine Fluchtgruppe. Da muss ich aber morgen erst mal auf den ersten Kilometer abwarten, was die Beine sagen, denn übermorgen geht es ja mit dem Passo Pellegrino gleich wieder sehr sportlich weiter.

Achso, Grüße an Patrick und Boris, die mich gestern Abend am Passo Tonale besucht haben, ich bin heil angekommen. Ich hoffe, ihr auch in Hamburg!

Heute mal ohne Fight 4 Pink, einfach nur noch schlafen!

Euer Danilo

 

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